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01/2022 Berlin

Brustimplantate: Risiko für Kapselfibrose und Brustkrebs

Nach der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie (weibliche Brust), deren Mitglied ich bin, gab das Deutsche Ärzteblatt eine hervorragende Zusammenfassung heraus. Demnach gab es 2017 in den USA 45.000 Implantatentfernungen. Grund dafür war vor allem die Kapselfibrose, die je nach Platzierung der Implantate und Grunderkrankung in 3% (subpektorale Lage = unter dem Brustmuskel), 8% (epipektorale Lage = über dem Brustmuskel) bis 40% (nach Brustkrebsbehandlung mit Bestrahlung) vorkommen kann. Es gibt verschiedene Gründe für die Ausbildung einer Kapselfibrose. Hierzu gehören die Oberflächenstruktur (Textur) der Implantate, die operative Technik und die bakterielle Besiedelung der Implantate.

Texturierte Brustimplantate haben zwar den Vorteil, dass sie gut sitzen und nur wenig verrutschen, sind aber mit Risiken behaftet. So sind texturierte Brustimplantate gehäuft mit einer bestimmten Krebserkrankung (ALCL) und Autoimmunerkrankungen (ASIA) vergesellschaftet. ALCL ist die Abkürzung für Breast Implant Associated Anaplastic Large Cell Lymphoma und ist kein Brustkrebs im klassischen Sinne, sondern ein Lymphdrüsenkrebs, der durch den chronischen Kontakt des Immunsystems mit dem „Fremdkörper“ Silikonimplantat entsteht. Im Jahre 2020 gab es 733 und 2021 Meldungen mit 949 ALCL-Erkrankungen. Statistisch gesehen erkrankt ca. 1 Frau von 3.000 mit nicht-texturierten Brustimplantaten, hingegen 1 Frau von 355 mit texturierten Implantaten.

ASIA steht für Autoimmune Sydrome Induced by Adjuvants, wobei “Adjuvants” alle möglichen Fremdkörper, Lösungsmittel etc darstellen können. Bei Brustimplantaten kann es zum BIIS, „breast implant illness syndrome“, kommen mit Symptomen wie Migräne, Magen-Darm-Beschwerden, Gewichtsverlust, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Ängsten, Depressionen und Rheuma-ähnlichen Symptomen. Hier hilft nur die vollständige Entfernung des Brustimplantates mit der umgebenden Kapsel. Diese Operation und den Brustwiederaufbau mit Eigenfett biete ich in meiner Praxis an.

Alternativen für den Brustaufbau nach Krebserkrankungen stellen zum einen der plastisch-chirurgische Gewebeaufbau mit Lappenplastiken und der Eigenfett-Transfer dar. Ich biete in meiner Praxis die Eigenfett-Transplantation mithilfe der schonenden Wasserstrahl-assistierten Technik (WAL) an. Hier wird mit dieser hervorragenden Technik mithilfe eines Wasserstrahls das Fett aus dem Bindegewebe gelöst und in einem Behälter steril aufgefangen. In gleicher Sitzung kann das Fett dann als Füllmaterial in die Brust injiziert werden. Leider können mit dieser Technik in einer einzigen Sitzung nicht die Füllmengen und Volumina erreicht werden, die mit Silikonimplantaten erzielt werden. Es sind durchschnittlich ca. 3 (Patientinnen ohne Vorerkrankungen), häufig 8 bis 10 Operationen (z.B. nach Brustkrebs) notwendig, um die gewünschte Brustform und Füllmenge zu erreichen.

Weitere ausführlichere Informationen zu dem Artikel und zu meinem Angebot finden Sie hier.

Ich freue mich auf Ihren Besuch!
Ihre Prof. Dr. Dr. U. Mirastschijski